Maleficarum

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Performance

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Lutherstadt Wittenberg, De, 2015

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Duration: 12min

A performance by Susana C. Gaspar (Portugal)

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Zwischen 1450-1750 fand in ganz Europa einer der größten „Genderzide“ statt. Geschätzt 60.000 Hexen starben in diesem Zeitraum, wobei Deutschland eines der Zentren dieser Verfolgung darstellte und mehr als 48% seiner Hexen tötete.
Malleus maleficarum (Der Hexenhammer, 1485-86) war der Auslöser für diese Verfolgung.
Sätze, wie „Gering ist alle Bosheit gegen die Bosheit des Weibes", zeigen die misogynen Ideale dieses in Latein verfassten Textes, dessen Ideen auf dem „bösen Wesen“ von Frauen basieren, sie als eine mit strukturellem Defekt aus der Schöpfung hervorgegangene „natürliche Versuchung“ (Katz) darstellen.

Ihre “bösartige Macht” wurde mit Folterinstrumenten so lange getestet, bis der Inquisitor das gewünschte Geständnis bekam. Werkzeuge, wie Brustreißer, Judaswiege, Streckbank, Mundbirne, Knieschraube, Befragungsstuhl geben uns eine Vorstellung darüber, wie barbarisch gefoltert wurde und den Frauen nur ein mögliches Schicksal eröffnet wurde: Trauma bis zum Tod.
Diese Performance basiert auf dem Hintergrund der Hexenverfolgung und reflektiert über Gewalt gegen Frauen, die Verteufelung des Körpers und den Symbolismus des Feuers: Ohne Option zur Auferstehung.

Knackendes Holz, jubelnde Menschen auf dem Platz, Erniedrigung, ein geschundener Körper, Stimmen, Echos: eine Musik im Schrei. Metaphern für den Blick auf verkörperte Geschichte. Nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der Suche nach dem Effekt im Raum durch die in den Wänden eingeschlossene(n) Stimme(n). Zeit fast nicht mehr existent.

Susana S.

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